Neue Wege für das Eifler Kloster Maria Frieden: Die Trappistinnen haben Dahlem verlassen, nun stehen Renovierungsarbeiten an. Im nächsten Jahr sollen die neuen Bewohnerinnen einziehen: Frauen, die von Wohnungslosigkeit und anderen sozialen Problemlagen betroffen sind.
Es ist ein großer Schritt gewesen für die letzten Schwestern des Trappistinnenordens in Dahlem: Der Umzug aus Maria Frieden in das Kloster Steinfeld in der Gemeinde Kall. 70 Jahre lang lebten und wirkten die Schwestern im Kloster auf der Dahlemer Binz in monastischer Zurückgezogenheit und strenger Askese. Sie verwalteten und bewirtschafteten das großzügige Anwesen mitsamt den landwirtschaftlichen Flächen – eine zunehmende Herausforderung für die sinkende Zahl der Nonnen.
Die verbleibenden zehn Trappistinnen wagen gemeinsam mit zwei Schwestern ihres Ordens aus Süddeutschland einen Neuanfang in Steinfeld, wo sie weiterhin in Klausur, doch weniger abgeschieden als zuvor leben werden. Ein Abschied, der schwerfällt und der dennoch von Hoffnung und Zuversicht begleitet wird.
Bereits im Mai wurden die Schlüssel zum Anwesen feierlich durch die Schwestern an den Rheinischen Verein übergeben. Das Fest mit Gottesdienst, Musik und Prozession war von Wehmut, aber auch von viel Freude und Neugier auf die neuen Zeiten sowohl für die Schwestern als auch für das Kloster geprägt. Besucherinnen und Besucher aus der Region, aber auch von weit darüber hinaus, zum Beispiel aus Belgien oder aus dem Schwesternkloster in den Niederlanden reisten an, um das Wirken der Nonnen in Dahlem zu würdigen und sie zu verabschieden.
Mit der Übergabe des Klosters an den Rheinischen Verein haben die Schwestern eine würdige Folgenutzung ihres Zuhauses ganz in ihrem Sinne gefunden. Die Abgeschiedenheit in Dahlem, die den Trappistinnen bislang ein zurückgezogenes Leben ermöglichte, soll künftig Frauen in schwierigen Lebenssituationen einen Schutzraum bieten, in dem sie aufatmen und zur Ruhe kommen können.
Mehr über die Pläne des Rheinischen Vereins für das Kloster Maria Frieden