Im Rheinischen Verein kommen sehr unterschiedliche Menschen zusammen. Natürlich sind da zuallererst unsere Bewohnerinnen und Bewohner, Klientinnen und Klienten mit all ihren Geschichten, Erfahrungen und Herausforderungen. Sie werden begleitet und unterstützt durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen professionellen Hintergründen und Expertisen, Talenten und Interessen. Doch auch Angehörige, Anwohnende und Ehrenamtliche bringen sich ein und unterstützen den Verein und seine Menschen tatkräftig – ihr Engagement ist für uns ein ganz besonderer Schatz.
Hier möchten wir unsere Ehrenamtlerin Rosi Scheiba zu Wort kommen lassen, die uns von ihrer Zeit in den Seniorenhausgemeinschaften erzählt.
Für Juli 2021 bot mir meine Firma, ein Postnachfolgeunternehmen, den Schritt in den sogenannten ‚Engagierten Ruhestand‘ an.
Für mich bedeutete dies, mit 55 Jahren in den Ruhestand gehen zu können, wenn ich mich innerhalb von 3 Jahren mit insgesamt 1000 ehrenamtlichen Stunden in der Gesellschaft engagiere. Da ich mir bis dahin noch nicht mein volles Pensionsgehalt erarbeitet hatte, wurde erstmal der Stift gezückt und gerechnet, ob ich diesen Schritt finanziell gehen kann. Nachdem das geklärt war, begab ich mich auf die Suche nach einer Institution, in der ich die 1000 Stunden sinnvoll erbringen wollte.
Meine Wahl fiel auf die Seniorenhausgemeinschaften St. Josef & Aegidius in Blankenheim. Da wir mit dem Musikverein dort seit vielen Jahren zur Weihnachtszeit ein Ständchen spielen, wusste ich bereits, an wen ich mich wenden konnte – und so nahm ich Kontakt auf.
Meine Anfrage wurde freudig aufgenommen und ich wurde zum ‚Vorstellungsgespräch‘ mit dem Einrichtungsleiter Marcus Sonneveld und der Leiterin des Sozialdienstes Petra Miller eingeladen. Sie erzählten mir vom Haus und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, von deren Bedürfnissen und Besonderheiten. Wir wurden uns einig und am 9. Juli 2021 startete ich als Ehrenamtlerin in der Betreuung. Es begann eine interessante Zeit.
Alle dort Beschäftigten nahmen mich mit offenen Armen auf und hatten stets ein offenes Ohr für mich. Die Unterstützung, die ich brauchte – meine bisherige Arbeit war ja eine gänzlich andere gewesen – wurde mir zu jeder Zeit gegeben.
Meine Vorstellung, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern spazieren zu gehen, Mensch-ärgere-dich-nicht & Co zu spielen, zu singen, zu rätseln und zu quizzen, wurde Realität. Aber es war viel mehr als das. Ziemlich schnell wurde mir bewusst, dass jede Bewohnerin und jeder Bewohner eine individuelle Betreuung benötigt. Und ich musste mir den Umgang mit alten, kranken und auch dementen Menschen aneignen.
Zum Spielen und Quizzen kam Zuhören, Trösten und Unterstützen.
Ich habe versucht, alle Bereiche der Betreuungstätigkeit abzudecken, hatte als ehrenamtliche Mitarbeiterin jedoch jederzeit die Möglichkeit Nein zu sagen, wenn ich eine Aufgabe nicht leisten konnte oder wollte.
Nach 26 Monaten habe ich meine 1000 Stunden gesellschaftliches Engagement abgeleistet. Ich habe sehr viel gelernt über den Umgang mit Senioren – insbesondere mit demenziell veränderten – und kann diese Erfahrungen auch im privaten Bereich gut nutzen.
Es ist so schön, in die Einrichtung zurückzukommen und zu bemerken, dass die überwiegende Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner – und auch die Kolleginnen und Kollegen – sichtlich erfreut ist, mich zu sehen. Das gibt mir wirklich viel und würde ich noch einmal in den Engagierten Ruhestand starten, so würde ich mich jederzeit wieder in den Seniorenhausgemeinschaften bewerben.
Wir danken Rosi Scheiba herzlich für ihre Tätigkeit in den Seniorenhausgemeinschaften und für ihren Erlebnisbericht.
Auch Sie interessieren sich für eine ehrenamtliche Aufgabe in einer unserer Einrichtungen? Herzlich gern! Unsere Bereichsleitungen freuen sich über Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie noch nicht wissen, für welche Tätigkeit Sie sich entscheiden möchten, sprechen Sie gern die Geschäftsführungen an. Alle Kontaktdaten finden Sie auf den jeweiligen Einrichtungsseiten.
Petrusheim | Clemens-Josef-Haus | St. Josef & Aegidius | Spectrum