Ein überdimensionierter Käfer liegt rücklings auf seinem Panzer. Hilflos zappeln seine Beine in der Luft, jegliche Anstrengung, die er unternimmt, befreit ihn nicht aus seiner aussichtslosen Lage. Doch was hat diesen großen und kraftvollen Käfer in diese Situation gebracht? Hat er sich selbst hineinmanövriert oder hat er die Gefahr nicht kommen sehen, als sein Körper zu kippen drohte und die Lage außer Kontrolle geriet?
Die Installation Der Käfer entstand 2020 als Gemeinschaftskunstwerk von Thomas Bortfeldt, Vera Sous, Ana Sous und der Ahoi-Gruppe anlässlich des Projekts Drachenzähne in Farbe, mit dem der Rheinische Verein und insbesondere Spectrum ein deutliches Zeichen gegen Krieg und Unrecht setzten. An unterschiedlichen Orten entlang des ehemaligen Westwalls kamen 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung von den Nationalsozialisten Menschen zusammen, um Frieden, Freiheit und Toleranz zu feiern.
Jetzt wird der Käfer wiedererweckt: Ab kommendem Sonntag, den 7. Mai ist er im Rahmen der Skulpturenausstellung von The Rhine Prize im Katharinenhof in Bonn Bad-Godesberg zu sehen.
Zwischen gestern und morgen: Die deutliche Symbolik des auf dem Rücken liegenden Käfers steht für die Hilflosigkeit der Menschen in Zeiten des Krieges. Der Käfer steht aber auch für Klimawandel, Artensterben und das kollektive Versagen der Menschheit, vorausschauend zu handeln, um die Welt und sich selbst zu retten. Den Wissenschaftlern gibt dieser SCARABEAUS SOCIETATIS immer wieder Rätsel auf.